Wenn die ZEIT rast

Wenn die ZEIT rast!…💛

„Oft haben wir das Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht?

Unsere freien Tage rasen, aber mal zwanzig Minuten im Stau kommen uns wie eine Ewigkeit vor. 

Josa Mania-Schlegel hat mit einer Zeitforscherin gesprochen, um zu verstehen, warum das so ist.

Wie bitte, schon wieder Oktober? Das dachte er damals. Und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit war es früher, als er noch ein Kind war, nie so schnell Oktober geworden. 

Ein paar Klicks rückwärts im Kalender. Tatsache, auch 1998 hatte der September nur 30 Tage.

Die Psychologin Isabell Winkler ist Zeitforscherin an der TU Chemnitz. Sie weiß, warum uns Zeit mal zäh wie Kaugummi vorkommt ~ und sie mal wie zu verfliegen scheint. 

Er bat um ein Interview, um einige der größten Rätsel des Alltags zu lösen.

Zeit ist eigentlich nichts anderes, als die Summe unserer Erinnerungen, so erklärt sie ihm.

Um herauszufinden, warum die Zeit mal länger, mal kürzer zu vergehen scheint, muss man also wissen, wie Erinnerungen entstehen. 

Es wurden Studien der letzten mehr als 100 Jahre ausgewertet und die Forscher haben die wichtigsten Einflussfaktoren im Rahmen einer großen Studie daraufhin getestet, wie stark sie das Zeitempfinden beeinflussen. 

Dabei ist man auf zwei Dinge gestoßen, die das Zeitempfinden im Laufe des Lebens immer schneller vergehen lassen: Stress und Routinen.

Welchen Einfluss haben diese Dinge?

Wer dauernd unter Stress steht, bei dem bleibt weniger hängen. 

Auch, weil gar keine Zeit ist, die erlebten Dinge ordentlich abzuspeichern. 

Auch Routinen lassen die Zeit schrumpfen: Ein Pendler, der jeden Tag dieselbe Strecke fährt, kann die einzelnen Fahrten kaum noch auseinanderhalten und wird im täglichen Stau kaum Probleme mit der Zeit haben.

In der Erinnerung schrumpft die Zeit zusammen. 

Umgekehrt wirken völlig neue Erlebnisse. Wer etwas zum ersten Mal macht, schafft eine Erinnerung. 

Deshalb fühlt sich ein Tag in einer fremden Stadt auch rückblickend länger an als einer auf der heimischen Couch.

Warum werden solche Ereignisse im Alter immer seltener?

Weil man als Kind noch fast jeden Tag eine Sache zum ersten Mal macht: den ersten heißen Kakao trinken, den ersten Schneeball werfen. 

Im Laufe des Lebens kommt das immer seltener vor. 

Und außerdem treten Routinen und Stress in unser Leben, die unser Erinnerungsvermögen hemmen.

Ab welchem Alter fängt nun die Zeit an, immer schneller zu vergehen?

Sie konnten den Effekt in der Studie schon bei jungen Menschen mit Anfang 20 nachweisen. 

Die gaben an, dass spätere Schuljahre sich kürzer anfühlten, als frühere. Die Schule war ein Stück weit zur Routine geworden.

Wenn also mal wieder die Zeit rast, dann muss man einfach sämtliche Routinen aufgeben und jeden Tag komplett anders leben.

Dinge tun, die man noch nie getan hat, oder die schon sehr lange her sind, und in guter Erinnerung geblieben sind. Einfach mal neues ausprobieren und wieder den Geist fordern!

Wenn man kurz mal darüber nachdenkt, ergibt das Sinn!“…💛